Was ist Macht?
Mit Macht ist in erster Linie Einfluss, Ressourcengewinn, politische Macht, gemeint.
Diese bedingt im RP vor allem Zeit zum erringen. Das ist eine Grundvorraussetzungen auf die ich im Verlauf des Postings nicht mehr eingehen werde. Das ist sozusagen "Basiswissen": Um Dinge zu erreichen braucht es Zeit.
Genauso verhält es sich mit "persönlichen Fähigkeiten", sei das nun die Kenntnis, die Erfahrung, um politische Spielchen, darum "wie die Welt funktioniert", oder direkt um die Befähigung "die Macht" zu nutzen, Techniken zu lernen, bzw. körperlich trainiert zu sein, Lichtschwerttechniken zu erlernen, etc. Das alles braucht Zeit und baut aufeinander auf.
Niemand, der keine Ahnung hat wer wo das Sagen hat, wie die Beschaffenheiten in einer politischen Landschaft oder einer sozialen Gruppe sind und der keine persönlichen Befähigungen hat wird sich dort herausstellen können und "die Gruppe kontrollieren" können.
Im RP bedeutet das: Zeit nehmen. Das auch bei Charaktergeschichten.
[IC] Wie wird Macht erlangt? Wie steigt man in der Hierarchie?
Die einfachste Phrase ist: Indem man sie sich nimmt!
Strebsamkeit, Kaltschnäuzigkeit und Können wird unter Sith belohnt. "Besser als die anderen sein" ist eine Grundvorraussetzung die schon in der Akademie gefördert wird. Sei besser als die anderen, dann bekommst du noch mehr Training, noch mehr wissen, um noch besser zu werden. Schon in der Akademie lernt ein Akolyth, dass es eine bewusste Schere zwischen den Sith gibt und "Kompetent sein" gefördert wird, während "inkompetent sein" entweder direkt abgetötet oder solange benutzt wird bis man es nicht mehr braucht.
Dennoch gibt es zu dem Satz "Man gewinnt Macht indem man sie sich einfach nimmt" viele "Abers".
Das erste große "Aber" ist, dass dummdreisstes Verhalten dich den Kopf kostet. Unter Sith wird, ebenso wie Kaltschnäuzigkeit auch ein gewisses intrigantes Verhalten gefördert. Das variiert natürlich. Ein Sith-Inquisitor wird dabei anders vorgehen als ein typischer Sith-Krieger, die dann doch noch deutlicher "straight forward" sein (in der Regel, Ausnahmen gibt es immer).
Wenn man die Klappe weit aufreisst muss man schlucken kommen was andere einem als Antwort zu fressen geben wollen.
Ein zweites großes "Aber" ist, dass wir bei den Sith in der TOR-Ära nicht in der Zeit der Regel der Zwei oder bei den Necromonger aus "Riddick" sind wo gilt: "Du behälst was du tötest".
Nebenbuhler auf dem Weg nach oben
Der Lord der einem Befehle gibt hat selbst einen anderen Befehlsgeber über sich. Er ist, wie man selbst, auch ein Befehlsempfänger, wenn er auch mehr Entfaltungsmöglichkeiten hat. Die Entfaltungsmöglichkeiten werden nach oben immer weiter bis man "da unten" gar nicht mehr so genau sieht wer Darth XY eigentlich Befehle gibt, ebenso wie die Pflichten es werden, ebenso wie der Stuhl auf dem man sitzt immer wackeliger wird.
Zusätzlich hat der Lord, der einem selbst Befehle gibt, noch andere die seine Befehle empfangen und die alle darauf schielen irgendwann mal selbst Lord zu werden, irgendwann selbst ihren Einfluss zu erweitern, "mehr" zu werden.
Was passiert, wenn man einfach mal hingeht und den Lord nun tötet? Der Lord und tot und der eigene Kopf wird schnell rollen. Gewonnen hat man nichts außer sich über die weitere Karriere keine Sorgen mehr machen zu müssen.
Genauso kann es passieren, wenn man selbst das geschickt anstellt und nicht auf sich zurückführbar handhabt...das einfach nichts passiert und jemand anderes den Platz einnimmt. Jemand anderes als man selbst selbstverständlich.
Wie kommt das? Warum kommt niemand sofort her und sagt "du, Sith, dein Lord ist tot und du darfst jetzt auf seinen Platz!"?
Gegefrage: Warum sollte jemand? Hat man die Kompetenzen die der Lord besaß? Kann man ihn ersetzen? Was macht einen "besser" als die dutzend anderen Sith die ebenfalls auf so einen Platz am Tisch der Lords der Sith streben? Nichts? Dann passiert auch nichts, dann erntet jemand anders Loorbeeren.
Es gilt unter Sith nicht nur das Streben nach oben, sondern auch das "sich selbst aus der Maße hervorherben". Um in einer Gruppe von 30-50 Sith-Kriegern hervorzustechen sollte man etwas tun um hervorzustechen. Das bedingt Eigeninitiative, bewiesene Fähigkeiten und "Strebsamkeit". Und das nicht nur einmal. Einmal in einer gewissen Schlacht etwas erzielt wie einen Bunker eingenommen? Machs nochmal. Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn und wärst du es nicht gewesen, dann hätte halt irgendein anderer Sith genau diesen Bunker eingenommen.
Um aus einer Gruppe von 20-30 Sith-Inquisitoren nach oben zu streben, sollte man ebenso Kompetenz beweisen und die anderen übertrumpfen können. Und auch das sollte sich "halten lassen", sollte bewiesen werden.
Wisse stets: Du bist nicht der einzige der gerne "mehr" sein würde. Damit man dich "da oben" wahrnimmt solltest du schon vorher, gelebt, "mehr" sein als der graue Rest um dich herum.
Das gilt auch für Lords. Der "da oben" gibt dir, als Lord, genauso Befehle wie X anderen Lords die unter seinem Einflussbereich stehen. Warum sollte er dir mehr Aufmerksamkeit schenken als den anderen? Du hast eine Aufgabe hinbekommen? Hast im Wortlaut genau das geschafft was dir aufgetragen wurde? Applaus, aber ein verhaltener. Wie bei einfachen Sith wird das erwartet. Das Imperium, und die Sith, jubeln nicht wenn jemand mal die Aufgaben zur Zufriedenheit erfüllt die ihm aufgetragen wurden. Das ist die Grundvorraussetzung um atmen zu dürfen, erwarte dafür also kein "Standing Ovations". Stelle dich über die anderen, sei fähiger, strebsamer, erfolgreicher als sie. Dann wird man dich beachten, dir mehr Aufgaben übertragen, dir mehr Kompetenzen zuteilen.
Letztendlich bekommt man die "Macht" über die, die auf derselben Hierachiebenen sind die sie einem "geben".
Ein Sith-Krieger übernimmt stets eigenmächtig das Kommando auf dem Feld um die Befehle des Lords auszuführen? Kann er machen, wenn die anderen ihn lassen.
Ein Sith-Inquisitor reizt seine Einflussbereiche aus, mischt sich in andere Bereiche ein, nimmt sich immer mehr Kompetenzen unter der Riege seinesgleichen? Kann er machen, wenn die anderen ihn lassen.
Wenn andere "mit sich machen lassen", ein Sith recht Widerstandslos aus der Maße heraussticht, dann ist das so. Das ist jedoch nicht zu erwarten. Jeden Sith sollte es "wurmen" wie ein feststeckender Stachel, wenn er sieht wie jemand anders versucht die eigenen Grenzen auf kosten der Eigenen zu erweitern.
Macht erkämpft - Und dann?
Der Platz an den Tafeln der Hierarchieebenen ist begrenzt. Die Gesellschaft der Sith ist pyramidal aufgebaut. Nicht jeder kann Lord oder gar Darth werden. Und auch nicht jeder Darth wird irgendwann einmal im Dunklen Rat sitzen.
Wenn man dies bedenkt kommt gelangt man schnell zu nur einem Schluss: Stühle müssen freigeräumt werden. Hier gilt jedoch wieder zu beachten was oben schon geschrieben wurde: Auch der, den man vom Tisch räumt, hat jemanden über sich stehen für den dieser eine Ressource, ein aktiver Posten, ist. Dem wird man gegenübertreten müssen, dem gegenüber muss man selbst wiederum wertvoll erscheinen. Töte einen Lord der gerade für einen Darth wichtige Angelegenheiten erledigt hat und du kannst das nicht fortführen, sorgt so für einen Totalverlust dieser Operation? Ich muss nicht erwähnen wie dieser Darth das finden wird und was mit dem strebsamen Sith passiert. Kleiner Tipp: Man hat dem gerade das Spielzeug kaputt gemacht und kann es nicht ersetzen.
Offener Mord unter Sith ist Tabu, zumindest wenn er auf derselben Hierarchieebene oder nach oben geschieht. Der Lord der einen Sith aus seinem Gefolge tötet darf das. Der Darth tötet einen Lord unter seinem Gefolge? Sein gutes Recht.
Mord auf derselbene Ebene oder nach oben? Stelle dich jedoch so geschickt an, dass keine Finger in deine Richtung zeigen können und dennoch weiß jeder, dass du dafür verantwortlich bist und du wirst Loorbeeren ernten. Kannst du den Platz auch noch postwendend einnehmen, den Lord oder Darth in Punkte persönlicher Macht wie politischer, also Befähigungen allgemein, ersetzen: Herzlichen Glückwunsch.
Das passiert aber wie man hier lesen kann, nicht "mal eben". Impulshandlungen bringen dieses Resultat vermutlich eher nicht.
[OOC] Grundlagen für gesundes Macht- und Intrigenspiel
Im gemeinsamen RP ist das "wie" man miteinander spielt an der Stelle mindestens ebenso wichtig wie die Art.
Es ist schön, wenn man so ein Spiel zustande bringt. Intrigen- und Machtspielchen unter Sith gehören, seien wir ehrlich, elementar zur Atmosphäre unter Sith. Das bedingt aber, dass man es auf gewisse Weise OOC handhabt und gewisse Grundprinzipien wie einen Kodex einhält.
Gemeinsam gegeneinander
Für manche Spieler ist das gegeneinander spielen das schlimmste was es gibt. Man spielt doch "zusammen", also will man auch etwas zusammen machen, oder? Muss nicht sein.
Man kann wunderbar OOC miteinander spielen, IC aber gegeneinander vorgehen. Das geht sogar umso besser umso eingespielter die teilnehmenden Rollenspieler sind, umso besser man sich "kennt", umso eher man einschätzen kann wie der andere so tickt. Das meine ich nicht auf den Charakter bezogen sondern wahrlich auf den Spieler, denn die größte Hürde im Intrigenspiel, im RP "gegeneinander" ist das Missverständnis.
"Keep it IC - resolve it OOC"
Alles was IC passiert sollte IC bleiben. Jemand spielt mit seinem Charakter gegen dich? Lass es IC. Mach darauf nicht gleich OOC ein Fass auf. Wir bespielen Sith. Die Atmosphäre eines gewissen Haifischbeckens ist da normal. Sith mit wahren Freunden? Wohl eher nicht. Wenn also jemand aus deinem Spielumfeld IC gegen dich intrigiert so sollte das immer IC bleiben.
Wenn du das Gefühl hast, dass jemand selbst als Ursache für seine RP Handlung OOC Animositäten hat, dann klärt das OOC. Im Zweifel durch Projekt- oder Gildenleitungen als Moderatoren und Klärungsinstanz. Dafür sind die da, das sollten die auch handhaben können.
Konsistenz und Konsequenz: Alpha und Omega
Das geht mit Punkt 2 fast Hand in Hand. In so einem Spiel ist es unabdingbar, dass die Charakterkonsequenz bedacht wird. Konsequenz wird allzu häufig, zurecht, mit dem tragen von externen Konsequenzen gleichgesetzt. Hier steht es nicht nur dafür sondern vor allem auch für die Frage "Warum tut dein Charakter das? Was hat er davon?" Gegen wen geht der Charakter vor? Was verspricht er sich davon? Wenn es darauf keine Antworten gibt dann mag der Charakter noch ein notorischer Intrigant sein (eine Art Sith die selten allzu alt werden da sie nicht nur Energie verschwenden sondern immer Gefahr laufen dem falschen ohne Sinn auf die Füsse zu treten). Wenn er das auch nicht ist, vom Hintergrund ein analytischer, wohl kalkulierender Sith ist, dann wird es nicht konsequent sein wenn dieser Charakter urplötzlich gegen andere intrigiert ohne auch nur irgendetwas davon zu haben.
Ebenso sollten, wenn man mal ins Nachtreffen gerät und Opfer einer Intrige wird, die Konsequenzen mit getragen werden.
Sollte man sich bewusst sein, dass jemand versucht seine Macht auf Kosten der eigenen zu erweitern, dann sollte damit ebenfalls gespielt werden statt es einfach zu ignorieren weil man OOC da gerade "keine Lust" drauf hat. Das nimmt der Atmosphäre den Reiz und zeigt ein recht ignorantes Verhalten dem anderen Spieler gegenüber, vermiest auch das Intrigenspiel nachhaltig für alle Beteiligten.
Bedenke stets die sonstige Umgebung - Unterlasse Powergaming
Das geht Hand in Hand mit Punkt 3. Gegen einen Charakter zu intrigieren, ihm zu versuchen etwas abzunehmen was man selbst haben möchte, mag andere beeinflussen und selbst mit auf den Plan rufen. Das können sowohl Spielercharaktere wie NPCs sein.
Mal eben eine ganze Basis in Schutt und Asche legen lassen die einem Nebenbuhler gehörte? Kann man machen, dann aber auch mit der Konsequenz spielen, dass das mehr Leute stören wird als den Nebenbuhler.
Bei dem Beispiel mit der Basis sollte auch bedacht werden, dass man nicht übertreibt und das Powerlevel völlig überzieht. Einen Bombenanschlag, durchgeführt durch einen manipulativen Söldner ist eines. 3 Harrower die in den hohen Orbit springen und den Planeten in einem 6 Stunden Bombardement in Schutt und Asche legen? Guy, you´ve got serious issues!
OOC Unwissenheit ist ein Segen und erzeugt Spannung
Nichts macht Intrigenspiel mehr kaputt als "volltransparentes Intrigenspiel". Intrigenspiel lebt von Überraschungen für Charaktere, "suprise!"-Momente und dergleichen.
Alles offen zu legen was hinter den Kulissen passiert kann hier sehr viel Spannung wegnehmen.
Nicht alle Spieler können damit leben, dass irgendwo RP gegen ihre Charaktere stattfindet und sie dazu nichts mitbekommen. Gerne greifen dann alle Punkte von 1 bis 4. Man nimmt das persönlich, fühlt sich persönlich bedroht, meint jemand spielt destruktiv OOC gegen einen, will einem das RP kaputt machen, man wünsche sich Klarheit darüber was da gerade passiert und bekommt sie nicht, reagiert pampig, überzieht in Abwehrmechanismen die Möglichkeiten und driftet in Powergaming ab oder ignoriert das was da gerade passiert komplett.
Das beste und atmosphärischste Intrigenspiel ist eigentlich das wo man vor dem Monitor (oder in der Tischrunde sitzt / auf dem LARP steht) und auf einmal IC mit einem "Knaller" umgehen muss, wo man wirklich immersiv das RP "mitfühlt", wo es eben nicht vorhersehbar ist alá "morgen bei der Besprechung mit dem Lord werde ich deinen Sith wegen den Fehlern beim letzten Einsatz mal so richtig in die Scheisse reiten, gerade nachdem dein Charakter mit, nachdem ich mir das Vertrauen erschlichen habe, erzählt hat, dass dein Krieger zögerte weil er Zivilisten sah und kurz überlegt hat ob das alles noch richtig ist". Dieses Beispiel ist eine klassische Szene wo Spieler dann gerne OOC angegriffen sind statt den Reiz der Situation zu erkennen, sich dort hinein fallen zu lassen und das erleben was Intrigenspiel ausmacht. Die "Boah, du blöder Wichser" Momente die man vor dem Monitor hat während der andere Spieler einen OOC nur ein ":P"-Smilie im whisper rüberschickt.
Mit Macht ist in erster Linie Einfluss, Ressourcengewinn, politische Macht, gemeint.
Diese bedingt im RP vor allem Zeit zum erringen. Das ist eine Grundvorraussetzungen auf die ich im Verlauf des Postings nicht mehr eingehen werde. Das ist sozusagen "Basiswissen": Um Dinge zu erreichen braucht es Zeit.
Genauso verhält es sich mit "persönlichen Fähigkeiten", sei das nun die Kenntnis, die Erfahrung, um politische Spielchen, darum "wie die Welt funktioniert", oder direkt um die Befähigung "die Macht" zu nutzen, Techniken zu lernen, bzw. körperlich trainiert zu sein, Lichtschwerttechniken zu erlernen, etc. Das alles braucht Zeit und baut aufeinander auf.
Niemand, der keine Ahnung hat wer wo das Sagen hat, wie die Beschaffenheiten in einer politischen Landschaft oder einer sozialen Gruppe sind und der keine persönlichen Befähigungen hat wird sich dort herausstellen können und "die Gruppe kontrollieren" können.
Im RP bedeutet das: Zeit nehmen. Das auch bei Charaktergeschichten.
[IC] Wie wird Macht erlangt? Wie steigt man in der Hierarchie?
Die einfachste Phrase ist: Indem man sie sich nimmt!
Strebsamkeit, Kaltschnäuzigkeit und Können wird unter Sith belohnt. "Besser als die anderen sein" ist eine Grundvorraussetzung die schon in der Akademie gefördert wird. Sei besser als die anderen, dann bekommst du noch mehr Training, noch mehr wissen, um noch besser zu werden. Schon in der Akademie lernt ein Akolyth, dass es eine bewusste Schere zwischen den Sith gibt und "Kompetent sein" gefördert wird, während "inkompetent sein" entweder direkt abgetötet oder solange benutzt wird bis man es nicht mehr braucht.
Dennoch gibt es zu dem Satz "Man gewinnt Macht indem man sie sich einfach nimmt" viele "Abers".
Das erste große "Aber" ist, dass dummdreisstes Verhalten dich den Kopf kostet. Unter Sith wird, ebenso wie Kaltschnäuzigkeit auch ein gewisses intrigantes Verhalten gefördert. Das variiert natürlich. Ein Sith-Inquisitor wird dabei anders vorgehen als ein typischer Sith-Krieger, die dann doch noch deutlicher "straight forward" sein (in der Regel, Ausnahmen gibt es immer).
Wenn man die Klappe weit aufreisst muss man schlucken kommen was andere einem als Antwort zu fressen geben wollen.
Ein zweites großes "Aber" ist, dass wir bei den Sith in der TOR-Ära nicht in der Zeit der Regel der Zwei oder bei den Necromonger aus "Riddick" sind wo gilt: "Du behälst was du tötest".
Nebenbuhler auf dem Weg nach oben
Der Lord der einem Befehle gibt hat selbst einen anderen Befehlsgeber über sich. Er ist, wie man selbst, auch ein Befehlsempfänger, wenn er auch mehr Entfaltungsmöglichkeiten hat. Die Entfaltungsmöglichkeiten werden nach oben immer weiter bis man "da unten" gar nicht mehr so genau sieht wer Darth XY eigentlich Befehle gibt, ebenso wie die Pflichten es werden, ebenso wie der Stuhl auf dem man sitzt immer wackeliger wird.
Zusätzlich hat der Lord, der einem selbst Befehle gibt, noch andere die seine Befehle empfangen und die alle darauf schielen irgendwann mal selbst Lord zu werden, irgendwann selbst ihren Einfluss zu erweitern, "mehr" zu werden.
Was passiert, wenn man einfach mal hingeht und den Lord nun tötet? Der Lord und tot und der eigene Kopf wird schnell rollen. Gewonnen hat man nichts außer sich über die weitere Karriere keine Sorgen mehr machen zu müssen.
Genauso kann es passieren, wenn man selbst das geschickt anstellt und nicht auf sich zurückführbar handhabt...das einfach nichts passiert und jemand anderes den Platz einnimmt. Jemand anderes als man selbst selbstverständlich.
Wie kommt das? Warum kommt niemand sofort her und sagt "du, Sith, dein Lord ist tot und du darfst jetzt auf seinen Platz!"?
Gegefrage: Warum sollte jemand? Hat man die Kompetenzen die der Lord besaß? Kann man ihn ersetzen? Was macht einen "besser" als die dutzend anderen Sith die ebenfalls auf so einen Platz am Tisch der Lords der Sith streben? Nichts? Dann passiert auch nichts, dann erntet jemand anders Loorbeeren.
Es gilt unter Sith nicht nur das Streben nach oben, sondern auch das "sich selbst aus der Maße hervorherben". Um in einer Gruppe von 30-50 Sith-Kriegern hervorzustechen sollte man etwas tun um hervorzustechen. Das bedingt Eigeninitiative, bewiesene Fähigkeiten und "Strebsamkeit". Und das nicht nur einmal. Einmal in einer gewissen Schlacht etwas erzielt wie einen Bunker eingenommen? Machs nochmal. Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn und wärst du es nicht gewesen, dann hätte halt irgendein anderer Sith genau diesen Bunker eingenommen.
Um aus einer Gruppe von 20-30 Sith-Inquisitoren nach oben zu streben, sollte man ebenso Kompetenz beweisen und die anderen übertrumpfen können. Und auch das sollte sich "halten lassen", sollte bewiesen werden.
Wisse stets: Du bist nicht der einzige der gerne "mehr" sein würde. Damit man dich "da oben" wahrnimmt solltest du schon vorher, gelebt, "mehr" sein als der graue Rest um dich herum.
Das gilt auch für Lords. Der "da oben" gibt dir, als Lord, genauso Befehle wie X anderen Lords die unter seinem Einflussbereich stehen. Warum sollte er dir mehr Aufmerksamkeit schenken als den anderen? Du hast eine Aufgabe hinbekommen? Hast im Wortlaut genau das geschafft was dir aufgetragen wurde? Applaus, aber ein verhaltener. Wie bei einfachen Sith wird das erwartet. Das Imperium, und die Sith, jubeln nicht wenn jemand mal die Aufgaben zur Zufriedenheit erfüllt die ihm aufgetragen wurden. Das ist die Grundvorraussetzung um atmen zu dürfen, erwarte dafür also kein "Standing Ovations". Stelle dich über die anderen, sei fähiger, strebsamer, erfolgreicher als sie. Dann wird man dich beachten, dir mehr Aufgaben übertragen, dir mehr Kompetenzen zuteilen.
Letztendlich bekommt man die "Macht" über die, die auf derselben Hierachiebenen sind die sie einem "geben".
Ein Sith-Krieger übernimmt stets eigenmächtig das Kommando auf dem Feld um die Befehle des Lords auszuführen? Kann er machen, wenn die anderen ihn lassen.
Ein Sith-Inquisitor reizt seine Einflussbereiche aus, mischt sich in andere Bereiche ein, nimmt sich immer mehr Kompetenzen unter der Riege seinesgleichen? Kann er machen, wenn die anderen ihn lassen.
Wenn andere "mit sich machen lassen", ein Sith recht Widerstandslos aus der Maße heraussticht, dann ist das so. Das ist jedoch nicht zu erwarten. Jeden Sith sollte es "wurmen" wie ein feststeckender Stachel, wenn er sieht wie jemand anders versucht die eigenen Grenzen auf kosten der Eigenen zu erweitern.
Macht erkämpft - Und dann?
Der Platz an den Tafeln der Hierarchieebenen ist begrenzt. Die Gesellschaft der Sith ist pyramidal aufgebaut. Nicht jeder kann Lord oder gar Darth werden. Und auch nicht jeder Darth wird irgendwann einmal im Dunklen Rat sitzen.
Wenn man dies bedenkt kommt gelangt man schnell zu nur einem Schluss: Stühle müssen freigeräumt werden. Hier gilt jedoch wieder zu beachten was oben schon geschrieben wurde: Auch der, den man vom Tisch räumt, hat jemanden über sich stehen für den dieser eine Ressource, ein aktiver Posten, ist. Dem wird man gegenübertreten müssen, dem gegenüber muss man selbst wiederum wertvoll erscheinen. Töte einen Lord der gerade für einen Darth wichtige Angelegenheiten erledigt hat und du kannst das nicht fortführen, sorgt so für einen Totalverlust dieser Operation? Ich muss nicht erwähnen wie dieser Darth das finden wird und was mit dem strebsamen Sith passiert. Kleiner Tipp: Man hat dem gerade das Spielzeug kaputt gemacht und kann es nicht ersetzen.
Offener Mord unter Sith ist Tabu, zumindest wenn er auf derselben Hierarchieebene oder nach oben geschieht. Der Lord der einen Sith aus seinem Gefolge tötet darf das. Der Darth tötet einen Lord unter seinem Gefolge? Sein gutes Recht.
Mord auf derselbene Ebene oder nach oben? Stelle dich jedoch so geschickt an, dass keine Finger in deine Richtung zeigen können und dennoch weiß jeder, dass du dafür verantwortlich bist und du wirst Loorbeeren ernten. Kannst du den Platz auch noch postwendend einnehmen, den Lord oder Darth in Punkte persönlicher Macht wie politischer, also Befähigungen allgemein, ersetzen: Herzlichen Glückwunsch.
Das passiert aber wie man hier lesen kann, nicht "mal eben". Impulshandlungen bringen dieses Resultat vermutlich eher nicht.
[OOC] Grundlagen für gesundes Macht- und Intrigenspiel
Im gemeinsamen RP ist das "wie" man miteinander spielt an der Stelle mindestens ebenso wichtig wie die Art.
Es ist schön, wenn man so ein Spiel zustande bringt. Intrigen- und Machtspielchen unter Sith gehören, seien wir ehrlich, elementar zur Atmosphäre unter Sith. Das bedingt aber, dass man es auf gewisse Weise OOC handhabt und gewisse Grundprinzipien wie einen Kodex einhält.
Gemeinsam gegeneinander
Für manche Spieler ist das gegeneinander spielen das schlimmste was es gibt. Man spielt doch "zusammen", also will man auch etwas zusammen machen, oder? Muss nicht sein.
Man kann wunderbar OOC miteinander spielen, IC aber gegeneinander vorgehen. Das geht sogar umso besser umso eingespielter die teilnehmenden Rollenspieler sind, umso besser man sich "kennt", umso eher man einschätzen kann wie der andere so tickt. Das meine ich nicht auf den Charakter bezogen sondern wahrlich auf den Spieler, denn die größte Hürde im Intrigenspiel, im RP "gegeneinander" ist das Missverständnis.
"Keep it IC - resolve it OOC"
Alles was IC passiert sollte IC bleiben. Jemand spielt mit seinem Charakter gegen dich? Lass es IC. Mach darauf nicht gleich OOC ein Fass auf. Wir bespielen Sith. Die Atmosphäre eines gewissen Haifischbeckens ist da normal. Sith mit wahren Freunden? Wohl eher nicht. Wenn also jemand aus deinem Spielumfeld IC gegen dich intrigiert so sollte das immer IC bleiben.
Wenn du das Gefühl hast, dass jemand selbst als Ursache für seine RP Handlung OOC Animositäten hat, dann klärt das OOC. Im Zweifel durch Projekt- oder Gildenleitungen als Moderatoren und Klärungsinstanz. Dafür sind die da, das sollten die auch handhaben können.
Konsistenz und Konsequenz: Alpha und Omega
Das geht mit Punkt 2 fast Hand in Hand. In so einem Spiel ist es unabdingbar, dass die Charakterkonsequenz bedacht wird. Konsequenz wird allzu häufig, zurecht, mit dem tragen von externen Konsequenzen gleichgesetzt. Hier steht es nicht nur dafür sondern vor allem auch für die Frage "Warum tut dein Charakter das? Was hat er davon?" Gegen wen geht der Charakter vor? Was verspricht er sich davon? Wenn es darauf keine Antworten gibt dann mag der Charakter noch ein notorischer Intrigant sein (eine Art Sith die selten allzu alt werden da sie nicht nur Energie verschwenden sondern immer Gefahr laufen dem falschen ohne Sinn auf die Füsse zu treten). Wenn er das auch nicht ist, vom Hintergrund ein analytischer, wohl kalkulierender Sith ist, dann wird es nicht konsequent sein wenn dieser Charakter urplötzlich gegen andere intrigiert ohne auch nur irgendetwas davon zu haben.
Ebenso sollten, wenn man mal ins Nachtreffen gerät und Opfer einer Intrige wird, die Konsequenzen mit getragen werden.
Sollte man sich bewusst sein, dass jemand versucht seine Macht auf Kosten der eigenen zu erweitern, dann sollte damit ebenfalls gespielt werden statt es einfach zu ignorieren weil man OOC da gerade "keine Lust" drauf hat. Das nimmt der Atmosphäre den Reiz und zeigt ein recht ignorantes Verhalten dem anderen Spieler gegenüber, vermiest auch das Intrigenspiel nachhaltig für alle Beteiligten.
Bedenke stets die sonstige Umgebung - Unterlasse Powergaming
Das geht Hand in Hand mit Punkt 3. Gegen einen Charakter zu intrigieren, ihm zu versuchen etwas abzunehmen was man selbst haben möchte, mag andere beeinflussen und selbst mit auf den Plan rufen. Das können sowohl Spielercharaktere wie NPCs sein.
Mal eben eine ganze Basis in Schutt und Asche legen lassen die einem Nebenbuhler gehörte? Kann man machen, dann aber auch mit der Konsequenz spielen, dass das mehr Leute stören wird als den Nebenbuhler.
Bei dem Beispiel mit der Basis sollte auch bedacht werden, dass man nicht übertreibt und das Powerlevel völlig überzieht. Einen Bombenanschlag, durchgeführt durch einen manipulativen Söldner ist eines. 3 Harrower die in den hohen Orbit springen und den Planeten in einem 6 Stunden Bombardement in Schutt und Asche legen? Guy, you´ve got serious issues!
OOC Unwissenheit ist ein Segen und erzeugt Spannung
Nichts macht Intrigenspiel mehr kaputt als "volltransparentes Intrigenspiel". Intrigenspiel lebt von Überraschungen für Charaktere, "suprise!"-Momente und dergleichen.
Alles offen zu legen was hinter den Kulissen passiert kann hier sehr viel Spannung wegnehmen.
Nicht alle Spieler können damit leben, dass irgendwo RP gegen ihre Charaktere stattfindet und sie dazu nichts mitbekommen. Gerne greifen dann alle Punkte von 1 bis 4. Man nimmt das persönlich, fühlt sich persönlich bedroht, meint jemand spielt destruktiv OOC gegen einen, will einem das RP kaputt machen, man wünsche sich Klarheit darüber was da gerade passiert und bekommt sie nicht, reagiert pampig, überzieht in Abwehrmechanismen die Möglichkeiten und driftet in Powergaming ab oder ignoriert das was da gerade passiert komplett.
Das beste und atmosphärischste Intrigenspiel ist eigentlich das wo man vor dem Monitor (oder in der Tischrunde sitzt / auf dem LARP steht) und auf einmal IC mit einem "Knaller" umgehen muss, wo man wirklich immersiv das RP "mitfühlt", wo es eben nicht vorhersehbar ist alá "morgen bei der Besprechung mit dem Lord werde ich deinen Sith wegen den Fehlern beim letzten Einsatz mal so richtig in die Scheisse reiten, gerade nachdem dein Charakter mit, nachdem ich mir das Vertrauen erschlichen habe, erzählt hat, dass dein Krieger zögerte weil er Zivilisten sah und kurz überlegt hat ob das alles noch richtig ist". Dieses Beispiel ist eine klassische Szene wo Spieler dann gerne OOC angegriffen sind statt den Reiz der Situation zu erkennen, sich dort hinein fallen zu lassen und das erleben was Intrigenspiel ausmacht. Die "Boah, du blöder Wichser" Momente die man vor dem Monitor hat während der andere Spieler einen OOC nur ein ":P"-Smilie im whisper rüberschickt.