Sith-Hexerei: Ein kurzer Einblick


1. Einleitung und Allgemeines

Die Sith-Hexerei ist ebenso gefürchtet wie alt. Ihren Ursprung hat diese direkte Manipulation der rohste Kräfte der Dunklen Seite im alten Sith-Imperium in einer Zeit vor der Gründung der Republik. Bei der Ankunft der Dunklen Jedi, im Zuge der hundertjährigen Dunkelheit, vereinten die 12 Exilanten ihre eigenen Erfahrungen mit den allgegenwärtigen Praktiken der ursprünglichen Sith, die zu dieser Zeit von den Kissai Priestern ausgeübt wurde

Der Galaktischen Republik, und speziell den Jedi, wurde ihre Existent während des Großen Hyperraumkrieges schmerzlich bewusst. So war es dem damaligen Dunklen Lord der Sith, Naga Sadow, mittels einer speziellen Anwendung der Sith Hexerei möglich seine Truppen über Lichtjahre hinweg direkt zu manipulieren, Illusionen auf dem Schlachtfeld hervor zu rufen und gar einen Stern in eine Super-Nova zu zwingen.

Ihre Anwendung ist ausschließlich Macht-Sensitiven mit einer innigen Beziehung zur Dunklen Seite vorbehalten. Auf Seiten der Jedi schwelt eine latente Furcht und aggressive Ablehnung gegen diese Form der Macht-Manipulation, welche dazu führte, dass bereits während, und nach, dem Großen Hyperraumkrieg sämtliche Spuren und Hinterlassenschaften der Sith-Hexerei vernichtet, oder tief verborgen und abgeschottet weggeschlossen, wurden.

Wie jede Manifestation der Dunklen Seite wird auch die Sith-Hexerei von negativen Emotionen gespeist. Ihre Anwendung erfordert Konzentration und, in einigen Fällen, das Rezitieren von Formeln in der Sprache der alten Sith, das fehlerfreie Ausführen bestimmter Gesten oder gar beides in Kombination. Gerade aufgrund der letzteren Form kämpfen Anwender der Hexerei selten Beidhändig oder vermeiden es gar grundsätzlich. In jedem Fall ist, in direktem Zweikampf, eine Spaltung der Konzentration des Anwenders erforderlich, so er sowohl die Hexerei anzuwenden gedenkt und mit dem Lichtschwert kämpft. Aufgrund dessen, und aufgrund der Komplexität der Hexerei selbst, ist ein geschulter Wille des Anwenders zwingend erforderlich.

Die Anwendung der Sith Hexerei hat direkte Auswirkungen auf den Benutzer, in Form der auch für nicht-Hexer typischen optischen Veränderungen (welche jedoch auch durch Hexerei selbst augenscheinlich relativieren und umkehren lassen), wie auch auf die Umwelt. Das augenscheinlichste Beispiel für eine veränderte Umwelt findet sich in der Atmosphäre Dromund Kaas, dessen ewiges Gewitter eine Manifestation der Dunklen Seite darstellt. Individuum, welche den Auswirkungen der Sith-Hexerei ausgesetzt werden klagen oft über das Gefühl von Schwäche und dem Empfinden als würde ihnen das Leben selbst entzogen. Selbst nicht-Machtsensitive klagen in ihrer unmittelbaren Umgebung, bei permanenter Aussetzung, oftmals über Kopfschmerzen.

Die verheißene Macht der Sith-Hexerei verführt, erscheint manchmal gar als musikalischer Unterton der von den Hörenden teils als schön, teils als schrecklich, beschrieben wird. Die Dunkle Seite verspricht den Anwendern unbegrenzte Macht und treibt diese zu tieferer Forschung. Aufgrund dessen sehen sich Anwender oftmals ebenso als mit unbegrenzter Macht ausgestattet.

Aufgrund der eifersüchtigen Wesens der Sith selbst, zusammen mit der, durch Republik und Jedi gelebten strikten Ablehnung und dem Versuch jegliches Wissen über die Sith-Hexerei zu vernichten, ist das Wissen um diese Praktik, und die damit einhergehenden Disziplinen, heute rarer als noch zu Zeiten des alten Sith-Imperiums.

Die gängigsten, und bekanntesten Arten der Sith-Hexerei gliedern sich sehr grob in zwei, am häufigsten behandelte, Meta-Gruppen:
Beschwörungen und Alchemie.
Im Zuge dieses Artikels soll die Alchemie als solche jedoch nur grob angerissen werden und in einem eigenen Artikel weiter behandelt werden.


2. Beispiele für Sith-Hexerei


2.2. Beschwörungen und Rituale

In Ritualen beschwören Hexer durch das Zusammenspiel aus dem korrekten Rezitieren von Beschwörungsformeln und dem Nachzeichnen alter, festgelegter, Symbole mittels Gesten die Macht der Dunklen Seite selbst. Dieses Gebiet stellt eines der mächtigsten, wie auch schwersten zu meisternden, dar, da falsche Anwendungen (Gesten und Aussprache) sich direkt auf den Anwender auswirken. Gesten müssen präzise und ohne Fehler ausgeführt werden. Sprüche, die in der Sprache der alten Sith gehalten sind, nicht nur im Wortlaut korrekt sondern auch im Ton, dem Rhythmus und der Sprechgeschwindigkeit.

Viele alte Schriftrollen, die Anwendungen für Sith-Hexerei beinhalten, wurden bereits vor Jahrtausenden mit Flüchen belegt die jenen, die sie öffnen Schmerzen, Blindheit, bis hin zum Tod selbst, schenken. So sicherten die alten Sith, dass eher hunderte Sterben würden bevor ihre Geheimnisse auch nur von einem Unwürdigen enthüllt werden.

Einige Beispiele von Beschwörungen:

Sutta Chwituskak, oder Geschoss des Hasses:
Der Anwender fokussiert seinen Hass auf seine Gegner und beschwört einen Speer aus Dunkler Energie gegen diesen.

Odojinya, oder Netz der Dunklen Seite:
Der Anwender formt mittels schneller, und präziser, Finger streiche ein Muster aus Macht-Ranken, die ein Schwert blockieren oder einen Feind einspinnen können.

Qâzoi Kyantuska, oder Unterdrückter Gedanke:
Der Anwender verdirbt zunächst den Verstand des Opfers und verdrängt dessen Gedanken nachfolgend subtil mit dem Klang der eigenen Stimme um so Kontrolle über dessen Willen zu erlangen.

Dwomutsiqsa, oder Beschwörung eines Dämons:
Der Anwender konzentriert sich auf die Luft und Energie um sich und ruft daraus eine Manifestation der Dunklen Seite hervor. Diese Manifestation wird "Traumbestie" genannt und hat, an und für sich, keine feste Form. Ihre Erscheinung entspricht vielmehr der Form die das Opfer am meisten fürchtet. Ein Rauch-Dämon kann als, durch Wind getriebenes, Miasma erscheinen oder feste Form annehmen wenn ihm befohlen wird anzugreifen. Es kann das Opfer durch Eindringen über Nase oder Mund vaporisieren, ist
jedoch anfällig für Macht-basierte Gegenangriffe.

Tsaiwinokka Hoyakut, oder Wiederbelebung von Toten:
Dieser komplexe Spruch kann sowohl frisch verstorbene wie auch schon lange zu Skeletten verfallene Leichname in schmerzunempfindliche lebende Tote transformieren die ihrerseits eine nekrotische Infektion per Biss übertragen und ihrem Schöpfer gegenüber hörig sind.

3. Anwendungsgebiete

3.1. Direkte Gewalteinwirkung

Diese Art der angewandten Hexerei findet ihre Anwendung im direkten Konflikt. Es wird von Hexern berichtet die direkte Manifestationen der Dunklen Seite als Druckwellen gegen ihre Feinde richten konnten, sowie Sith die Geschosse real gewordenen Hasses gegen ihre Feinde zu schleudern vermochten die ihre getroffenen Ziele sich in Agonie winden ließen. Alte Schriften berichten von einer Art der Anwendung die es dem Hexer ermöglicht Ranken dunkler Energie zu formen, die lebendes Gewebe bei Berührung desintegriert. Ebenso wird von der Befähigung gesprochen ganze Käfige aus purer, dunkler, Energie zu weben um gefangene Machtanwender nicht nur zu foltern, sondern auch ihre Verbindung mit der Macht zu trennen.

In diesem Bereich findet die "Kunst" der Sith-Hexerei direkte Anwendung im Kampf, wie auch im weiteren direkten Umgang mit Feinden.

3.2. Erweiterte Gedanken- und Wahrnehmungskontrolle

Wie bereits im Beispiel oben (Unterdrückter Gedanke) ist es Hexern möglich die Gedanken eines Ziels auf Weisen zu manipulieren die über die klassische Gedankenmanipulation hinausgeht.

Naga Sadow erwies sich im Großen Hyperraumkrieg als ein Meister auf diesem Gebiet. So war es ihm, an Bord seiner Meditationssphäre, möglich die damaligen Truppen mit ihm als Zentrum zu steuern. Eine Technik die sich, in ähnlicher Weise, bei Bastila Shans Kampfmeditation wiederfindet. Zusätzlich war Naga Sadow in der Lage seinen Feinden, selbst auf weit entfernten Planeten, zu suggerieren, dass die Angriffstruppen weitaus zahlreicher seien als sie tatsächlich waren. Somit war er in der Lage Illusionen zu erschaffen.

Selbst andere Machtanwender können mittels dieses Anwendungsgebietes getäuscht werden. So ist es, unter Aufbringungen massiver Konzentration, möglich die Auswirkungen des Umganges mit der Dunklen Seite (optische Veränderungen), und die Affinität zur Dunklen Seite selbst, zu verbergen.

Zusätzlich bieten bestimmte Formeln und Beschwörungen die Möglichkeit nicht nur den Willen einer Person direkt zu manipulieren, sondern manipulativ Einfluss auf die Erinnerungen des Ziels zu nehmen, sie "umzuschreiben" oder zu extrahieren.

3.3. Alchemie und Lebensmanipulation

Die Dunklen Jedi wurden schlussendlich aufgrund ihrer erlangten Erfahrungen, und Anwendungen, im Bereich der Sith-Alchemie zu Feinden des Jedi Ordens, der Republik und Exilanten. Die Künste, die die Dunklen Jedi unmittelbar vor, und während, der hundertjährigen Dunkelheit entdeckten waren Fortgeschritten aber nicht einzigartig. Das Volk der Sith hatte bereits mehrere Jahrtausende Erfahrung auf diesem Gebiet, welches die Erschaffung und Manipulation von Leben selbst ebenso ermöglicht wie die Erschaffung mächtiger Artefakte, angefüllt mit den Energien der Dunklen Seite.

Ein altes Beispiel für die Sith-Alchemie im täglichen Gebrauch sind jene Schwerter, die im Großen Hyperraumkrieg von den Truppen der Sith gegen die Republik genutzt wurden und welche, erschaffen durch alchemistische Prozesse, selbst einem Lichtschwert faktisch ebenbürtig waren.

Mittels Sith-Alchemie lassen sich Artefakte erschaffen die dem Träger die in sie gebundenen Kräfte gewähren. Selbst die Kunst der Erschaffung eines Sith-Holocrons lässt sich grob in dieses Anwendungsgebiet einordnen.

Das klassischste, und offenkundig schrecklichste, Anwendungsgebiet ist, und bleibt, jedoch die Manipulation des Lebens selbst. Ein Frevel in den Augen des Jedi-Ordens, der zur einhundertjährigen Dunkelheit führte.
Mittels dieser Techniken lässt sich bestehendes Leben auf unnatürliche Weise verändern. So wurden in der Geschichte der Sith diverse Kreaturen erschaffen die sowohl im Krieg wie auch im Schutz von Örtlichkeiten eingesetzt wurden.
Der Leviathan, als ein Beispiel, erschaffen von Sorzus Syn, war eine massive Kreatur mit so zäher Außenhaut, dass es selbst durch Lava wandeln konnte und die Fähigkeit hatte die Lebenskraft und das Wissen ihrer Opfer zu absorbieren. Zusätzlich hatte es die an gezüchtete Fähigkeit die Sinne von Machtanwendern zu manipulieren und Schmerzen und Illusionen hervor zu rufen.
Ein Heute noch auf Korriban zu findenden Beispiel sind die Tuk'ata Bestien, welche als Grabwächter mit hoher Intelligenz und hoher Überlebenszeit bei Futtermangel erschaffen wurden.

Sith-Alchemie selbst ist eine Disziplin für Meister, da auch hier hohe Erfahrung im Umgang mit der Dunklen Seite und Kenntnisse der Alchemie selbst Grundvoraussetzung sind. Fehlschläge und "Patzer" bei der Anwendung wirken, wie bei Beschwörungen und Ritualen, im schlimmsten Falle zurückschlagend auf den Anwender selbst auf sehr destruktive Weise.

Ein weiterer Zweig in der Manipulation des Lebens behandelt lebensverlängernde Maßnahmen. Der aktuelle Dunkle Lord der Sith, der Imperator selbst, ist ein lebendes Beispiel für diese Art der Sith-Hexerei seit er mit Hilfe des Rituals von Nathema, in dem er die Lebensessenz eines gesamten Planeten absorbierte, eine quasi-Unsterblichkeit errang.
Schon davor befassten sich Sith mit der Thematik zur Überwindung des Todes. Darth Andeddu nahm Studien von Karness Muur, einem der 12 Dunklen Jedi, auf und meisterte die Technik der "Essenzübertragung", die es ihm ermöglichte seinen Geist in einen anderen Wirt zu transferieren. Das Scheitern eines solchen Vorganges war, selbstredend, die Verdammung des eigenen Geistes in das Chaos.

3.4. Manipulation der Realität

Entgegen der Befähigung zur Erschaffung von Illusionen bietet eine Meisterschaft in der Kunst der Sith-Hexerei die Befähigung für gravierende Eingriffe in das Geflecht der Realität selbst. Das ausdrucksstärkste Beispiel ist hier, erneut, Naga Sadow, der den Stern Primus Goluud in eine Supernova verwandelte und so ein komplettes Sonnensystem vernichtete.

Das vorherrschende Wetterambiente auf Dromund Kaas selbst lässt sich auf Auswirkungen der Dunklen Seite, Sith-Hexerei, zurückführen.

3.5. Heilung

Heilung der Dunklen Seite wird ebenfalls der Sith-Hexerei zugesprochen, unterscheidet sich jedoch drasstisch von der Art Heilung die von der Hellen Seite genutzt und ermöglicht wird. Zunächst sei gesagt, dass die Dunkle Seite keine Heilung im klassischen Sinne verspricht. Vielmehr bietet sie temporäre Linderung in Form eines zweischneidigen Schwertes.

Über die Kanalisierung negativer Emotionen ist es dem Anwender möglich selbst lebensgefährliche Verletzungen temporär zu überstehen und gar zu agieren als seien sie nicht da. Letztendlich muss dieser Zustand durch den Anwender jedoch aufrechterhalten werden. Freude über die vermeintliche "Heilung" lässt diese verschwinden. Ein Rückgang der Zufuhr negativer Emotionen, der Konzentration, führt ebenfalls zu diesem Ergebnis. Somit führt die Sith-Hexerei nicht zu wirklicher Heilung, sondern maximal zu einer temporären Linderung des Zustands.

4. Anmerkung für das RP

Es muss hier anschließend angemerkt werden, dass die Sith-Hexerei in vielen Teilen ein massives Powerlevel erreicht und im RP, wenn eingesetzt, sehr maßvoll behandelt werden muss. Im Gegensatz zu "gängigen" Machttechniken bietet die Hexerei viele Gefahren und gerade die höheren Künste erfordern eine hohe Meisterung im Umgang mit der Dunklen Seite und viel Erfahrung. Ebenso beinhalten sie massive Risiken bei Falschbehandlung und Fehlschlägen im Umgang mit ihnen, die ebenfalls ausgespielt werden wollen. Würde dem nicht so geschehen würde der Reiz der Hexerei als, teilweise, zweischneidiges Schwert welches nur mit Bedacht, und von wenigen, geschwungen wird im Zuge inflationärer und unpassender Nutzung verloren gehen.

Die Beispiele für die höchsten Künste (gerade die Beispiele um Naga Sadow, den Imperator, Sorzus Syn und Darth Andeddu) sollen als Beispiele für hohe Anwendungen der Sith-Hexerei und nicht als Anleitungen für Integrationen dieser mächtigen Anwendungen in unser Rollenspiel dienen.

Quellen:

starwars.wikia.com/wiki/Sith_magic
starwars.wikia.com/wiki/Sith_sorcerer
The Book of Sith
Star Wars: The old Republic Enyclopedia
Das goldene Zeitalter der Sith
Der Untergang der Sith
Star Wars: Essential Guide to Warfare
SWTOR: Revan